Gemeinde
12 Rathaus Mittwoch, 7. Februar 2024 Wer Natur, Ortsbild und sich selbst etwas Gutes tun will, setzt auf „Grün statt grau“: Denn überall dort, wo Dächer von Carport, Garage & Co. begrünt sowie asphaltierte Einfahrten und zubetonierte Stellplätze wieder entsiegelt werden, können Pflanzen, Tier und Mensch im wahrsten Sinne des Wortes aufatmen. Auch in Gröbenzell setzen immer mehr umweltbewusste Wohneigentümer*innen solche Projekte um. Schon relativ wenig baulicher Aufwand kann dabei einen großen Unterschied machen. Wenn man etwa auf bisher wasserundurchlässigen Flächen wie Stellplätzen, Zufahrten und Wegen den Beton und Asphalt entfernt und durch bepflanzte Rasen-Trittsteine ersetzt, eine Wildblumenmischung als Insekten-Futterquel- Umweltbewusst: Entsiegeln statt versiegeln Beispiel einer gelungenen Flächenentsiegelung: Luftansicht des begrünten Dachs einer Fertiggarage in Gröbenzell. le ansät oder Dächer aller Art begrünt, so sind die Vorteile gewaltig: Verbesserung des Mikroklimas FOTO: REGIERUNG VON OBERBAYERN Stärkung des Gartenstadt charakters Gröbenzells gestalterische Aufwertung des Grundstücks und des Ortes Vergrößerung des Regenwasserrückhalts Neubildung von Grundwasser positiver Beitrag zum Hochwasserschutz Schaffung von zusätzliche Lebensraum für Tiere und Pflanzen Dachbegrünung als Gebäudedämmung sowie als Schallschutz So hilft das bauliche Engagement privater Eigentümer*innen auf vielfältige Weise dem eingeschlagenen Weg zur nachhaltigen und klimafreundlichen Entwicklung Gröbenzells. Zugleich ist ein Entsiegelungsprojekt aber auch einfach schön fürs Auge. Erster Bürgermeister Martin Schäfer ermuntert die Gröbenzeller*innen, übers Entsiegeln nachzudenken: „Denn mal ehrlich - wem geht beim Anblick von Beton, Asphalt und Stein das Herz auf? Grün auf dem Garagendach und eine Blumenwiese statt grauer Hof-Stellplätze zaubert hingegen vielen Menschen ein Lächeln ins Gesicht.“ Vor der Umsetzung eines konkreten Projekts kann es sich lohnen, bei der Gemeindeverwaltung anzufragen. Denn Gröbenzell unterstützt über die so genannte „kommunalen Flächenentsiegelungsprämie“ entsprechende Aktivitäten, sofern zum Zeitpunkt der Antragsstellung Haushaltsmittel für die Förderung zur Verfügung stehen. Die Ortsentwicklung der Gemeinde schickt Interessierten auf Anfrage, per E-Mail an flaechenentsiegelung@ groebenzell.de oder telefonisch unter 08142/505-237, gern nähere Informationen zu. Luftwärmepumpen-Einbau – Tipps aus der Bauverwaltung In Zeiten wachsenden Umweltbewusstseins und steigender Energiekosten ist das Heizen mit erneuerbaren Energien auf dem Vormarsch. Besonders Luftwärmepumpen werden immer beliebter. Allerdings sorgt der Boom für Fragezeichen bei Bürger*innen, Stichwort Baurecht und Nachbarschaftsschutz. Die gemeindliche Bauverwaltung fasst die wichtigsten Informationen rund um den Einbau von Luftwärmepumpen zusammen. Was sind Luftwärmepumpen? Luftwärmepumpen sind innovative Heizsysteme, die die Umgebungsluft als Energiequelle nutzen, um Wohnräume effizient und nachhaltig zu beheizen. Da sie im Gegensatz zu herkömmlichen Heizmethoden wie Öl- oder Gasheizungen auf eine erneuerbare Energiequelle setzen, tragen Luftwärmepumpen aktiv zur Reduktion von CO2-Emissionen bei. Neben den ökologischen bieten sie auch ökonomische Vorteile, denn bange Fragen nach der Höhe des Gas- oder Ölpreises stellen sich mit diesem Heizsystem nicht mehr. Juristische und technische Einordnung Eine Luftwärmepumpe ist baurechtlich eine sogenannte Nebenanlage und daher grundsätzlich verfahrensfrei. Das bedeutet, sie kann ohne Baugenehmigung errichtet werden. Technisch gesehen ist die Luftwärmepumpe jedoch keine Nebenanlage: Zwar grenzt sie sich räumlich vom Hauptbaukörper ab (sie steht vor oder ne- Ihr professioneller Partner für: Heizung- und Sanitärbau • Badumbau Neu- und Umbauten • Solaranlagen • Kundendienst Luftwärmepumpen werden immer beliebter. FOTO: HARMVDB AUF PIXABAY Jetzt eine Heizung von... Fasanstr. 26 · 82223 Eichenau · Tel. 08141 / 374 35 Fax 08141 / 53 89 51 · info@heizung-eichenau.de ben dem Haus), jedoch nicht funktional, denn sie gehört ja zur Heizanlage des Gebäudes. Was sagt das bayerische Baurecht? Baurechtlich gesehen geht von den Luftwärmepumpen keine gebäudeähnliche Wirkung aus. Zu diesem Ergebnis ist das Oberlandesgericht München 2018 gekommen (OLG München, Urteil vom 11.4.2018 – 3 U 3538/17). In einer Entscheidung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs (VGH München, Beschluss vom 15.2.2019 - 9 CS 18.2638) stellte der VGH darüber hinaus klar, dass eine Luftwärmepumpe grundsätzlich keine Feuerstätte ist. Insofern dürfen Luftwärmepumpen, wie alle baurechtlichen Nebenanlagen, ohne Abstandsflächen und innerhalb von freizuhaltenden Abstandsflächen errichtet werden - auch unmittelbar an der Grundstücksgrenze. Grundlage dafür ist Art. 6 Abs. 7 Satz 1 Nr. 1 Bayerische Bauordnung (Bay- BO). Zu diesem Ergebnis ist auch das Verwaltungsgericht München in seinem Urteil vom 06.12.2016 (M 1 K 16.3351) gekommen. Bedeutet für Planung Zwar kann eine Luftwärmepumpe grundsätzlich verfahrensfrei errichtet werden, jedoch darf sie anderen öffentlich-rechtlichen Vorschriften dabei nicht widersprechen, etwa einem Bebauungsplan. Und das ist häufig der Fall: Denn meist sieht die Luftwärmepumpen- Planung ausgerechnet einen Standort außerhalb der „erlaubten“ Fläche vor. Denn Bebauungspläne legen mit den „festgesetzten überbaubaren Flächen“ für jedes Grundstück verbindlich fest, wo auf dem Grundstück bauliche Anlagen erstellt werden dürfen – und wo nicht. Bedeutung in der Praxis Erst prüfen, dann umsetzen - so lautet die Devise. Widerspricht die geplante Luftwärmepumpe auf dem eigenen Grundstück weder dem Bebauungsplan noch anderen öffentlich-rechtlichen Vorschriften, so kann sie ohne Genehmigung errichtet werden. Wenn die Luftwärmepumpen-Planung jedoch dem Bebauungsplan des eigenen Grundstücks zuwider läuft, braucht man vor der Installation eine baurechtliche Genehmigung. Dafür ist ein „Antrag auf isolierte Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplans“ bei der Gemeinde Gröbenzell zu stellen. Was muss ich vor der Installation klären? Baurecht ist nicht alles. Damit eine Luftwärmepumpe stressfrei laufen kann, sollte im Interesse der Nachbarschaft auch der Immissionsschutz in der Planungsphase bedacht werden. Die Bauverwaltung stellt auf Nachfrage gerne eine Informationsbroschüre zum Immissionsschutz des Bayerischen Landesamtes für Umwelt zur Verfügung. Auch das Sachgebiet Immissionsschutz des Landratsamtes Fürstenfeldbruck hilft bei diesem Thema gern weiter: Zuständig für Gröbenzell ist Herr Koch, Telefon 08141 519-262, E.Mail: roman.koch@lra-ffb.de. Abschließend empfiehlt die Bauverwaltung, unmittelbare Nachbarn frühzeitig über die geplante Luftwärmepumpe und deren Standort zu informieren. Für die eigene Rechtssicherheit kann es darüber hinaus hilfreich sein, sich die Zustimmung der Nachbarn schriftlich bestätigen zu lassen. Beratungsangebot Sie möchten eine Luftwärmepumpe errichten und haben weitere Fragen? Sie haben vielleicht sogar schon eine Skizze des geplanten Standorts auf dem Grundstück? Eine E-Mail an bauverwaltung@ groebenzell.de genügt, die Mitarbeitenden der Bauverwaltung helfen gerne bei der baurechtlichen Beurteilung weiter. Auch die Infobroschüre zum Immissionsschutz ist dort auf Anfrage erhältlich.
13 Politik Mittwoch, 7. Februar 2024 Aus der Gemeinderatsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen Wechsel in der Grünen Gemeinderatsfraktion Gut drei Monaten bin ich nun Mitglied der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Gröbenzeller Gemeinderat. Nach mehr als zehn Jahren aktiver Tätigkeit im Ortsverband habe ich das Amt gerne übernommen und freue mich über die neue Aufgabe. Damit wir die gewaltigen Herausforderungen der Zukunft meistern können, halte ich als Grundvoraussetzung eine konstruktive und respektvolle Zu- unversucht lassen das Beste für Gröbenzell zu erreichen. Ganz besonders liegt mir der klimafreundliche Aus- und Umbau Gröbenzells am Herzen. Dieser beinhaltet für mich ganz besonders folgende Bereiche: Die „kommunale Wärmeplanung“ für Gröbenzell, wie sie die Gesetzeslage erforderlich macht, muss schnellstens in Angriff genommen werden, unter anderem auch wegen Planungssicherheit für unsere Bürsammenarbeit in der Fraktion, parteiübergreifend mit allen anderen Mitgliedern und Fraktionen des Gemeinderats, mit dem Ortsverband der Grünen und natürlich den Bürger*innen für unentbehrlich. Neben der fachlichen Einarbeitung konnte ich aber auch die Erkenntnis gewinnen, dass die Umsetzung von guten Ideen und Anträgen manchmal auch an harten Fakten scheitern kann. Jedoch sollten wir Nichts ger*innen. Der Ausbau einer dezentralen, regenerativen Energieerzeugung muss be- Neu im Amt: Susanne Behm von den Grünen schleunigt werden. Die Verkehrsberuhigung mit flächendeckendem Tempo 30, den Ausbau der Fahrrad- und Fußwege und eine Verbesserung des ÖPNV möchte ich vorantreiben. Eine ökologisch sinnvolle Grünplanung sollte dafür sorgen, dass der Gartenstadt- Charakter der Gemeinde auch in Zukunft erhalten werden kann. Für Fragen und Anregungen habe ich immer ein offenes Ohr. Susanne Behm Aus der Gemeinderatsfraktion der SPD Soziale Teilhabe in Gröbenzell voranbringen Soziales Miteinander ist Qualität für unsere Gemeinde. Dazu gehört, dass alle gleichberechtigt am Gemeindeleben teilhaben können. Wer Unterstützung benötigt, muss Hilfe erhalten. Wir brauchen bezahlbares Wohnen, Pflegeleistungen, Seniorenangebote ebenso wie ausreichende Kinderbetreuungsplätze. Zur Beratung von Verwaltung und Gemeinderat gehören funktionierende Beiräte. So kam die sehr berechtigte Idee auf, in Gröbenzell einen Beirat für Menschen mit Behinderungen einzurichten. Dies war schon vor zwei Jahren einstimmig beschlossen. Ein Satzungsentwurf, den die Referenten für Soziales und Recht im Gemeinderat unterstützen, besteht ebenfalls längst. Verwunderlich, dass vom Bürgermeister eine nähere Umsetzung nach Jahren bis heute nicht im Gemeinderat eingebracht ist. Hier war es längst geboten, konstruktiv weiterzuarbeiten. Aus Sicht der SPD können hier Gesundheitshemen wie zunehmende Depressionen, Einsamkeit und körperliche Beeinträchtigungen kompetent beraten und gemeindliches Handeln angeregt werden. Die Gemeinde muss bestehende Barrieren abbauen und Menschen zusammenbringen. Dazu gehört ein qualifiziertes Beratungsangebot in Problemlagen. Das Beratungsangebot des Oekumenischen Sozialdienst war sehr gut angenommen und Peter Falk SPD auf Antrag der SPD von der Gemeinde finanziell unterstützt. Daher war die SPD mehr als unangenehm überrascht, das seitens des Bürgermeisters die Beendigung der Beratungszuschuss im Gemeinderat ohne weitere Vorankündigung und ohne Einbindung des Sozialreferenten auf die Tagesordnung gesetzt war. Eine von ihm angeführte konservative Mehrheit, vor allem aus UWG und CSU, hat diese Unterstützung nun abrupt gekippt. Es stehen jetzt im Gemeinderat Haushaltsberatungen an. Wir hoffen diese falsche Entscheidung korrigieren zu können. Peter Falk Aus der Gemeinderatsfraktion der UWG Gröbenzeller Weg gilt immer noch Wenn Sie diese Zeilen lesen, dann hat der Bauausschuss am 23. Januar schon längst getagt. Das Thema „Flüchtlingsunterbringung“ ist alt, aber dennoch von größerer Tragweite als in den letzten Monaten. Die Flüchtlingsunterbringung bringt alle Kommunen in große Bedrängnis. Zum einen gibt es nicht ausreichend Wohnraum, zum anderen ist das Landratsamt für die Unterbringung und Verteilung zuständig. Verständlicherweise sorgte so die Nachricht für Aufregung, dass in der ehemaligen Münchner Bankfiliale in der Kirchenstraße Fluchtsuchende untergebracht werden sollen, sofern die Nutzungsänderung von Gewerbe in Wohnen vom Bauausschuss genehmigt wird. Die Wahl der Räumlichkeiten ist ungewöhnlich, da der Standort im Erdgeschoss für reines Wohnen nicht geeignet erscheint. Vom Kino bis in die Bahnhofstraße zum Netto sind im Erdgeschoss zur Straße hin keine Wohnungen vorhanden. Dies hat den Grund, dass man den Einzelhandel in der Kirchen – und Bahnhofstraße stärken möchte und, wenn möglich, nicht durch Wohnungen unterbrechen möchte. Es wäre für die Geschäftswelt und für die Bewohner dieser Straßen nicht besonders wünschenswert, unabhängig davon, dass im Erdgeschoss weder Grünflächen noch ein Rückzugsort für die Menschen bestehen. So ist der vom Landratsamt Fürstenfeldbruck geplante neue Standort für die Unterbringung von Flüchtlingen an einer sehr zentralen Stelle verortet – kein Mensch würde auf die Idee kommen, in München am Marienplatz im Erdgeschoss eine Flüchtlingsunterkunft zu erstellen, wo dies sicher durch Investorpleiten nun möglich wäre. Baurechtlich hat die Gemeinde nur einen sehr beschränkten Spielraum. Darum besteht unseres Erachtens nach nur die Möglichkeit dem Landratsamt Fürstenfeldbruck, vertreten durch den Landrat Thomas Karmasin, andere und damit bessere Alternativen aufzuzeigen, die für die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner sowie für die restlichen Gröbenzeller Bürger*innen besser verträglich sind. Unser Bürgermeister Martin Schäfer wird auch weiterhin mit Landrat Thomas Karmasin im Austausch stehen, um Lö- Larissa Holmer UWG IHR IMMOBILIEN-PARTNER sungen und Lösungsangebote auszuarbeiten. Wir von der UWG werden uns auf jeden Fall dafür einsetzen, dass der Gröbenzeller Weg weiterhin verfolgt wird. Und das bedeutet kleinteilige, dezentrale und menschenwürdige Unterbringungen für Flüchtlinge. Larissa Holmer Sie möchten Ihre Immobilie professionell verkaufen/ 50 vermieten? Jahre Rufen Sie uns an! 08141 36060 Schulstr. 15 ● 82223 Eichenau ● FAX: 08141 803 83 ● info@heos.de ● www.heos.de
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